Constantin Schroeders Malerei regt zum Interpretieren an. Die Bildinhalte seiner rätselhaften, mitunter absurden, prägnanten Ölgemälde imaginieren Alltag, Visionen oder erinnern an Filmsettings.
Der in Hamburg geborene Künstler malt schon seit frühester Kindheit. Er studierte aus philosophischem Interesse Theologie, Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte. Genügend Bildthemen, die malerisch verarbeitet werden könnten, doch Constantin Schroeder sucht nach eigenen Formulierungen am Puls der Zeit. Im Zentrum seiner Arbeiten ist der Mensch, vom modernen Heroen über den einsamen Wanderer bis zum gefallenen Engel sind die Figuren idealisiert dargestellt und versuchen, ihren Weg zur Identität in phantastisch anmutenden Szenarien zu finden. Das weiße Element, die ausgesparte Form eines nur im Umriss erkennbaren Gegenstandes, findet sich auf vielen Bildern. Schroeders „Leerstellen“ sind partizipatorische Elemente, die das Publikum in die Bildinterpretation einbeziehen. Diese Unbestimmtheitsstelle erzeugt beim Betrachter eine kognitive Irritation, bietet gleichzeitig die Möglichkeit, den Bildinhalt subjektiv zu konkretisieren. Sie verleihen den Bildern einen erstaunlichen visuellen Reiz und unterstreichen die erzählerischen Bildsituationen. Als Psychogramme verbildlichen sie in poetischer Art und Weise Ängste und Zweifel, die wir selbst in unterschiedlichen Facetten kennen.
Weitere Informationen finden sie bei constantinschroeder.de. Der Katalog erscheint begleitend zur Ausstellung von Constantin Schroeder im Kunstverein Bad Nauheim, 16.07. – 29.08.2021.
Autorenschaft: Dr. Antje Korsmeier, Constantin Schroeder